Wie stets zu Beginn der neuen Fastnachtskampagne besinnt sich der Rauchclub seiner Wurzeln und Namensgebung. Waren es doch Handwerksgesellen, die sich im Kolpinghaus Anekdoten erzählten und dazu Pfeife rauchten. Diese Zusammenkünfte wurden 1884 institutionalisiert und leben auch 137 Jahre später noch fort. Die aktuelle Ausgabe des Preisrauchens stand unter einem ganz besonderen Vorzeichen hatte der Dreierbund am Vorabend doch ein Prinzenpaar aus den Reihen des ältesten Limburger Fastnachtsvereins gekürt. Prinzessin Carmen I. und Prinz Thomas I. von den Lahnauen zu Limburg hatten deshalb beim ersten Termin ihrer noch jungen Kampagne im Vereinsheim auf der Schleuseninsel ein Heimspiel. Nicht ganz ausgeschlafen, aber sichtlich beflügelt durch ihre Erhebung in den Adelsstand wendeten sie sich zur Eröffnung des Abends an die zahlreich erschienenen Vereinsmitglieder. Ihr Dank für die äußerst gelungene und warmherzige Inthronisierung wurde durch eine Runde Sekt bekräftigt. Rauchclubpräsident Peter Meurer konnte anschließend dem Prinzenpaar Grüße von Bischof Georg Bätzing übermitteln, der im Einklang mit allen Aktiven darauf hofft, dass die Pandemie fastnachtliche Aktivitäten zulässt. Nun stand die Verleihung der Kampagnenorden an. Anders als bei den häufig professionellen Karnevalisten in den Fastnachtshochburgen stellen Orden und Applaus im Rauchclub nämlich die einzige Gage dar. Und das Design des Ordens ist in diesem Jahr spektakulär! Vier Mal erinnert die gelbe Ziffer 1 nicht nur an die Vereinsfarbe, sondern auch daran, dass die Stadt „Lintpurc“ im Jahr 910 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. Zwar wurde der runde Geburtstag im Jahr 2010 unter anderem mit einer Briefmarke und mit einem Festbuch gefeiert, doch für Fastnachter ist ein eintausendeinhundertelfter Jubeltag noch größer. Die inklusive Einstellung des Vereins soll dadurch verdeutlicht werden, dass der Vereinsame in Brailleschrift eingraviert wurde. Der Dank für diese Ordensgestaltung geht an Boris Frohne. Schließlich folgte der Wettkampf. In getrennten Klassen gingen die Damen mit Davidoff Zigarillos und die Herren mit dominikanischen Zigarren an den Start. Logisch, dass der Damen Wettbewerb früher endet, aber so kam es im Verlauf des Abends zwei Mal zu einem dramatischen Finale. Bei den Damen landete Sybille Weinacht mit 42 Minuten Rauchzeit auf dem dritten Platz. Eine Minute länger schaffte es Karin Stolle und belegte damit Platz 2. Den wunderschönen Siegerpokal heimste Gisela Trog mit überlegenen 44 Minuten ein. Nun verlagerte sich die Aufmerksamkeit auf die männlichen Teilnehmer. Franz Krisch lieferte mit 89 Jahren als ältester Teilnehmer eine äußerst konzentrierte Leistung ab und belegte in der Endauswertung Platz drei. Das Knacken von zwei Stunden Rauchzeit reichte bei Larson Glaser dennoch nur für Platz 2, da Holger Eymann den verbliebenen Stummel tatsächlich noch nach 2 Stunden und 2 Minuten am Brennen hielt. Mit lädierten Fingerkuppen nahmen die Sieger und auch die Gewinner der Trostpreise die Pokale und die von Nicola Bischof ausgesuchten Sachpreise entgegen. So gab es über Orden und Applaus hinaus also doch noch weiteren Narrenlohn!
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